Was Startups im Allgemeinen über eine Due Diligence wissen müssen

Startup-Unternehmen suchen zu Beginn einer Finanzierungsrunde nach geeigneten Investoren. Für potenzielle Investoren kann es oftmals sinnvoll sein, vor einem Investment eine Prüfung des jungen Unternehmens vornehmen zu lassen. Hierbei sollen die wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen, das Kernprodukt sowie das Management analysiert werden, um die Entscheidung für ein Investment zu stützen. Im nachfolgenden Beitrag erfährst Du alles Wissenswerte zur Due-Diligence-Prüfung und wertvolle Tipps, wie Du Dich mit Deinem Startup darauf vorbereiten kannst.

Was ist eine Due Diligence?

Im Hinblick auf Startups bezieht sich der Begriff Due-Diligence auf eine Prüfung des neu gegründeten Unternehmens. Hierbei soll die Entscheidungsgrundlage für ein Investment in das jeweilige Startup geschaffen werden. Etwaige Mängel in der Geschäftsorganisation oder der Geschäftsführung sowie hohe Verbindlichkeiten werden zielführend aufgedeckt. Die Due-Diligence-Prüfung bietet potenziellen Kapitalgebern somit eine systematische Möglichkeit, ein Startup zu analysieren und zu überprüfen, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.

Während des Due-Diligence-Prozesses muss das Managementteam eines Startups vollständige Transparenz zeigen, da alle festgestellten Diskrepanzen den Deal gefährden können. Es handelt sich um einen anstrengenden und zeitraubenden Prozess. Gründer sollten daher gut vorbereitet und in der Lage sein, ausreichend Zeit und Ressourcen aufzuwenden.

Der Umfang dieses Prozesses kann vom groben Screening bis hin zur umfangreichen Feinanalyse reichen. Dabei können individuelle Schwerpunkte gesetzt werden, welche auf verschiedene Themenbereiche abzielen. Ob Marktanalyse, Teamanalyse, Finanzanalyse oder rechtliche Analyse – jeder Due-Diligence-Prozess verfolgt ein eigenes Ziel und soll den Adressaten die für sie wesentlichen Informationen liefern. Um von Venture Capital profitieren zu können, müssen sich junge Unternehmen regelmäßig einer solchen Prüfung unterziehen. Venture Capital bezeichnet die zeitlich begrenzte Kapitalbeteiligung an einem Startup.

Strukturierte Vorbereitung von Startups

Um bei der Kapitalbeschaffung für ein Startup zielführend voranzukommen, solltest Du Dich dieser Herausforderung konzentriert und vorbereitet stellen. Potenzielle Investoren schätzen eine schnelle und strukturierte Lieferung von angeforderten Unterlagen. An dieser Stelle kannst Du Dich von der Konkurrenz hervorheben und durch einen professionellen Auftritt punkten.

Zunächst ist es wichtig, sämtliche Unterlagen zu den Kernprodukten, des Finanzbereiches sowie Verträge und viele weitere Dokumente bereits vor der Prüfung strukturiert zusammenzustellen. An dieser Stelle solltest Du bereits überlegen, ob ein Experte hinzugezogen werden soll. CoCo Finance knüpft an dieser Stelle an und bietet Dir eine professionelle Unterstützung. Wir filtern die relevanten Informationen heraus und stellen sie übersichtlich zusammen. Dabei erkennen wir auch, welche Potenziale Dein Startup hat und wie profitabel die einzelnen Geschäftsbereiche sind. Gemeinsam stellen wir die wichtigen Unterlagen der Finanzabteilung zusammen, sodass die Due-Diligence-Prüfung ohne Verzögerungen durchgeführt werden kann.

Bei der Prüfung der Finanzabteilung ist der Firmenwert oftmals ein Punkt, an welchem Uneinigkeit zwischen den Parteien herrscht. Aus diesem Grund ist bereits vor der Prüfung zu analysieren, welcher Firmenwert realistisch ist und sich durch Zahlen und Fakten belegen lässt.

Mögliche Herausforderungen während des Prozesses

Während des Due-Diligence-Prozesses kann es immer wieder zu Unklarheiten, Unstimmigkeiten und Konflikten kommen. Da das Ergebnis über das zukünftige Investment entscheidet, ist ein reibungsloser Ablauf des Prozesses jedoch von wesentlicher Bedeutung. Ein Investor muss in der Regel zu 100 % von der Idee sowie den Möglichkeiten des Unternehmens überzeugt sein, dass er dem angestrebten Deal letztlich zustimmt.

Eine häufige Ursache für Probleme liegt in mündlich oder konkludent geschlossenen Verträgen. Investoren bevorzugen in der Regel schriftliche Verträge und könnten sich an der geringen Transparenz nicht nachvollziehbarer Vereinbarungen stören. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für Mitarbeiter und Gründer, rechtsverbindliche und standardisierte Vereinbarungen zu haben. Hierbei sollten die Vergütung, das erbrachte Eigenkapital sowie sämtliche Rechte und Pflichten klar definiert sein.

Eine weitere Herausforderung stellen Lizenzen sowie geistiges Eigentum dar. Hierbei stellt sich die Frage, ob das Startup tatsächlich die Kontrolle hat. Zudem können die Vereinbarungen zu Lizenzierungen sehr komplex sein und bieten möglicherweise kein vollständiges und ungehindertes Eigentum an der eigenen Idee. Insbesondere können Beschränkungen bestehen, wie eine Lizenzierung verkauft oder übertragen werden kann. Die Beantwortung dieser Fragen kann in der Praxis immer wieder zu einer Herausforderung werden.

Due-Diligence – Ablauf der Prüfung

In Deutschland wird dieser wichtige Prozess im Hinblick auf eine nachhaltige Unternehmensfinanzierung von Anwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern durchgeführt. Weiterhin kommen Unternehmungsberatungen für eine solche Prüfung in Betracht.

Der Prozess beginnt in der Regel, sobald die zeitliche und sachliche Planung zwischen dem Startup und dem Investor vereinbart ist. Zu diesem Zeitpunkt übersendet der Investor eine Anforderungsliste, welche alle zu prüfenden Themengebiete enthält. Dadurch erfahren junge Unternehmen auch, welche Dokumente benötigt werden und welche Informationen und Zugriffsrechte eingeräumt werden müssen.

Das Startup muss anschließend einen virtuellen Datenraum schaffen, in welchem sämtliche Dokumente und Nachweise zur Verfügung gestellt werden. Der Investor sowie seine Berater erhalten Zugriff auf diesen Datenraum, um die Dokumente einzusehen und zu prüfen. Es gibt grundsätzlich jedoch keine Regelung, ob der Datenraum physisch oder digital geschaffen werden muss. Die Zusammenstellung der geforderten Unterlagen kann für junge Unternehmen sehr zeitintensiv sein. Daher empfiehlt es sich, bereits vorab ein entsprechendes Dokumentenmanagement einzurichten. Dadurch können die Unterlagen nicht nur frühzeitig und geordnet zur Verfügung gestellt werden, sondern es lassen sich auch bereits vor der Prüfung Unstimmigkeiten entdecken und klären.

Anschließend erfolgt die eigentliche Prüfung der rechtlichen, wirtschaftlichen sowie finanziellen Situation des Startups sowie des Geschäftsmodells. Der Due-Diligence-Prozess teilt sich hierfür meist in verschiedene Bereiche. Hierbei wird insbesondere auch eine Prüfung der Finanzabteilung vorgenommen. Aufkommende Fragen der Investoren werden von der Unternehmensleitung beantwortet. Die Ergebnisse der Prüfung werden anschließend in einem Due Diligence Bericht festgehalten. Hierbei werden auch sämtliche Feststellungen aufgeführt.

Fazit

Beim Investment in ein Startup geht es zunächst darum, das Unternehmen und das rechtliche sowie wirtschaftliche Umfeld richtig einzuschätzen. Die verfügbaren Daten und Angaben werden mit einer kritischen Grundhaltung überprüft, um einen sachlichen und klaren Blick auf die Gesamtsituation des Unternehmens werfen zu können. Um den Due-Diligence-Prozess so erfolgreich wie möglich durchzustehen, kommt es auf die richtige Vorbereitung der Unternehmen an. Die Bereiche Team, Produkt, Finanzplan und Marktpotenzial sowie Alleinstellungsmerkmale sollten transparent nachgewiesen werden können. Das Ziel eines Due-Diligence-Prozesses liegt darin, sowohl für das jeweilige Startup als auch für den Investor eine sichere Entscheidungsgrundlage zu bilden.